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Wie wollen wir in Stuttgart-Ost leben?

Der Kampf um den öffentlichen Raum

Der öffentliche Raum ist ständig in der gesellschaftlichen Diskussion – und manchmal merken wir es nicht mal. Denn seien wir mal ehrlich: Wem ist schon ganz klar was unter „öffentlichem Raum“ eigentlich zu verstehen ist?

Wir möchten in dem Schwerpunkt der zweiten Ausgabe des Gasparitsch Blättle dieser Frage nachgehen und verschiedene Perspektiven beleuchten. Mit diesem Artikel möchten wir einen Anfang machen und geben einen kurzen Überblick über das Thema.

Aber fangen wir von vorne an.

Was ist eigentlich der öffentliche Raum?

Kurz gesagt beschreibt der öffentliche Raum das, was uns umgibt und von den Menschen genutzt werden kann. Orte also, die für alle zugänglich sind und die Raum für Begegnungen schaffen. Dieser Raum beschränkt sich dabei nicht nur auf Orte im Freien, sondern umfasst auch Plätze und Räumlichkeiten, die öffentlich zugänglich sind – nicht umsonst widmen wir uns als Stadtteilzentrum diesem Thema.

Doch ist das alles? Umfasst „öffentlicher Raum“ nicht sogar noch mehr?

Aktuelle Diskussionen geben dem öffentlichen Raum einen deutlich weiteren Rahmen und verstehen ihn eher als Prozess, statt als eingeschränkte Örtlichkeit. So spiegle sich im öffentlichen Raum auch das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Individuum wieder.

Keine Angst, wir wollen hier keine theoretische Diskussion lostreten. Für uns steht eine ganz praktische Frage im Vordergrund – und zwar: Wie wollen wir in Stuttgart-Ost eigentlich leben?

Und genau dafür kann uns die Definition des öffentlichen Raums helfen! Sie zeigt auf, dass es nicht nur um städtische Plätze und schon gar nicht um so etwas wie Rathäuser oder Bürgerbüros geht. Es geht um die Gestaltung des öffentlichen Lebens und dies umfasst öffentliche Räume wie Parks, öffentliche Räumlichkeiten wie Büchereien und Stadtteilzentren, aber auch gesellschaftliche Prozesse, sowie Aktivitäten, die diese Plätze und das gesellschaftliche Leben mit Kunst und Kultur füllen.

Dabei ist öffentlicher Raum stets eng verbandelt mit sozialer Interaktion und muss daher als kultureller und sozialer Raum gesehen werden.

Den öffentlichen Raum gestalten

Mit diesem Verständnis eröffnen sich Möglichkeiten den öffentlichen Raum nicht nur einfach hinzunehmen, sondern aktiv gestalten zu können. Und genau darin sehen wir die Verantwortung von uns oder genauer gesagt von jedem/jeder EinzelneN, der/die dazu beitragen möchte das gesellschaftliche Leben im Viertel, in der Stadt und überall ins Bessere zu wandeln.

Denn bei der Gestaltung des öffentlichen Raums schwingen genau diese Fragen mit: Wie kann ein gesellschaftliches Leben so gestaltet werden, dass alle daran teilhaben und davon profitieren können? Und: Wie kann der öffentliche Raum so gestaltet werden, dass dieser auf solidarischen Prinzipien beruht und niemand ausgeschlossen wird?

Die Fragen sind gestellt. Wo bleiben die Antworten?

Für uns als Stadtteilzentrum Gasparitsch spielen diese Fragen natürlich eine große Rolle. Unsere Ideen dazu und wie wir diese Fragen ganz praktisch beantworten findet ihr im Artikel hier. Aber wir lassen natürlich auch noch andere zu Wort kommen. So gibt uns der Projektraum Ostend einen Einblick in ihre Überlegungen und geht auch nochmal auf den „Parkplatz“-Konflikt rund um die Wanderbaumallee ein. Den Artikel dazu findet ihr hier. Auch stand uns der Anti Stöckach Stöckach Club Rede und Antwort. Der Club und seine Macher sind Verfechter des Stöckachs und hat mit diversen Aktionen im öffentlichen Raum bereits für viel Aufsehen gesorgt. Das Interview findet ihr hier. Wir haben darüber hinaus auch ganz verschiedene Einzelpersonen dazu befragt und wieder Stimmen aus dem Stadtteil (und darüber hinaus) gesammelt. Einige Antworten findet ihr hier.

Doch damit sind natürlich noch nicht alle Antworten auf die Fragen gegeben. Ganz im Gegenteil: Wir sehen dies eher als einen ersten Aufschlag, um sich mit diesem Thema näher auseinanderzusetzen und fänden es sehr wichtig und großartig, wenn ihr euch daran beteiligt. Und wie könnt ihr das machen? Ganz einfach, beteiligt euch mit Beiträgen dazu, schreibt uns was ihr davon haltet oder kommt gerne einfach auf uns zu!

Die Ziel ist dabei klar: Das Zusammenleben im Stadtteil und darüber hinaus zu verbessern – und das können wir nur gemeinsam. Daher freuen wir uns, wenn wir mit dem Schwerpunkt in dieser Ausgabe damit einen ersten Anstoß geben können und laden euch dazu ein gemeinsam mit uns und vielen anderen Schritte zur Verbesserung des städtischen Lebens und zur Gestaltung des öffentlichen Raums zu machen.

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